Super Mario Bros.: The Lost Levels für den Nintendo 3DS ist ein wenig Geschichtsunterricht und „neues“ Mario-Spiel zugleich. Einige oder vielleicht gar der Großteil von euch dürften von Super Mario Bros.: The Lost Levels bislang noch nichts gehört haben, von Super Mario Bros. 2 für das NES hingegen schon, das in Europa und Amerika aber nur auf dem Papier ein Mario-Spiel ist. Tatsächlich ist Super Mario Bros.: The Lost Levels das einzig wahre Super Mario Bros. 2 und der Quasi-Nachfolger von Super Mario Bros. (NES). The Lost Levels kam in Japan übersetzt unter dem Titel Super Mario Bros. 2 auf den Markt, fand in dieser Version aber nur einmal seinen Weg nach Europa und Amerika.
Mit der sogenannten SNES-Sammlung Super Mario All-Stars erschien das Spiel zwar schließlich auch hierzulande, allerdings in einer etwas anderen optischen Aufmachung, welche extra für den Westen entwickelt wurde. Sie war deutlich bunter und sah im Wesentlichen auch hübscher aus, doch dahinter steckt nach wie vor nicht das Original. Auch die Wii-Version Super Mario All-Stars – 25 Jahre Jubiläumsedition, die ebenso The Lost Levels enthält (ist eigentlich nur die Sammlung Super Mario All-Stars), verfügt nicht über das Original aus Japan, sondern über die optisch überarbeitete und spielerisch leider nicht gerade perfekte Version The Lost Levels sowie das unter den Mario-Fans verpönte und nicht originale „Super Mario Bros. 2“, wie man es in Europa und Amerika kennt. Zuvor kam noch Super Mario Bros. Deluxe für den Game Boy Color heraus, welches erstmals das japanische Original enthielt.
Mit Super Mario Bros.: The Lost Levels für den Nintendo habt ihr nun wieder die Gelegenheit dazu, das originale Super Mario Bros. 2 in seiner ursprünglichen Version spielen zu können. Und das hat es wirklich in sich, denn Super Mario Bros. 2 bzw. The Lost Levels richtet sich in erster Linie an diejenigen Spieler, die vor einem fordernden Mario‘-Jump & Run‘- nicht zurückschrecken. Ihr kennt ja sicherlich die heutigen Mario-Spiele, beispielsweise New Super Mario Bros. U für die Wii U, New Super Mario Bros. 2 für den 3DS oder auch den 3D-Ableger Super Mario 3D Land. All diese sind zwar auf ihre Art und Weise fordernd, aber für die knallharten ‚jump & Run‘-Fans nur bedingt unter großer Anstrengung zu meistern. So aber nicht das originale Super Mario Bros. 2 bzw. The Lost Levels (3DS), welches über keinerlei Hilfe-Funktionen verfügt, blickt man mal von der Speicher-Funktion des 3DS aber – aber die nutzen die hartgesottenen Zocker sowieso nicht.
Ihr könnt mit Mario und dessen Bruder Luigi das Pilzkönigreich unsicher machen, wobei sich jeder von ihnen unterschiedlich steuern lässt. Mario natürlich in seiner gewohnt knackigen und direkten Form, Luigi hingegen ein wenig träger, dafür springt er höher und weiter, ist am Ende aber doch schwieriger zu steuern. Das bedeutet jedoch nicht, dass es mit Mario unbedingt einfacher wird, denn schon im ersten Level merkt man im Vergleich zu Super Mario Bros. 1 einen angezogenen Schwierigkeitsgrad. Dieser erste Level in The Lost Levels ist quasi gleichzusetzen mit dem Schwierigkeitsgrad des letzten Levels in Super Mario Bros. 1.
The Lost Levels bietet neben den schwieriger gestalteten Passagen unter anderem Wind in einigen Levels, die ein Vorankommen deutlich erschweren. Aber auch der brandneue Giftpilz, den es in Super Mario Bros. nicht gibt, ist eine Neuerung. Der sollte aber nicht aufgesammelt werden, da er Mario verletzt. Der Pilz ist manchmal gar nicht so einfach vom Power-Up-Pilz zu entscheiden. Darüber hinaus besitzt das Spiel keinen Mehrspieler-Modus, sondern stattdessen den sogenannten Luigi-Modus, worüber ihr vor Spielbeginn Marios Bruder auswählen könnt.
Die Steuerung selbst ist auf dem 3DS ganz ok, allerdings nicht mit dem Original bzw. dem NES-Controller zu vergleichen. Leider ist das Spielgefühl auf dem 3DS nicht ganz so überzeugend und fluffig, dafür aber kann sich immerhin die Reaktionszeit sehen lassen, die in der Wii-Version von Super Mario All-Stars – 25 Jahre Jubiläumsedition wirklich unter aller Kanone ist. Man kann The Lost Levels auf dem 3DS ohne Probleme spielen, da die Levels aber ziemlich knackig werden und teilweise ein punktgenaues Vorgehen voraussetzen, ist die Haptik der 3DS-Buttons nicht immer von Vorteil. Aus diesem Grund wird man sicherlich häufiger den ‚Game Over‘-Bildschirm zu sehen bekommen. Immerhin könnt ihr natürlich das bereits angesprochene Speicher-Feature verwenden, um vor sehr schwierigen Passagen das Spiel zu speichern. So wird die Frustgrenze dann doch etwas niedriger gehalten. Aber die Speichfunktion ist völlig optional und muss nicht verwendet werden, hat aber durchaus ihre Daseinsberechtigung.
Fazit
Super Mario Bros.: The Lost Levels für den Nintendo 3DS ist also das japanische Original, welches dort übersetzt unter dem Namen Super Mario Bros. 2 erschien und mit dem hierzulande gleichnamigen Spiel nichts gemein hat. The Lost Levels ist quasi ein Super Mario Bros. mit deutlich schwierigeren Levels und einigen Änderungen. Wem Super Mario Bros. nicht gefallen hat, wird an The Lost Levels ebenso keinen Gefallen finden. Wer aber eine sehr große Herausforderung sucht, sich von einer „altertümlichen Grafik“ nicht abschrecken lässt und Nintendos dicken Klempner dabei begleiten möchte, sollte hier unbedingt zugreifen. Die 5 Euro sind es wert, einen Blick auf ein Stück Videospiel-Geschichte zu werfen.